Erfolgsunternehmer, Autor, Speaker, Sportwissenschaftler und Taekwondo-Großmeister

feedback 2 frauen sitzen an einem tisch

3 Übungen für besseres Feedback! So verbindest du Ehrlichkeit mit Einfühlsamkeit.

„Wer einmal lügt dem glaubt man nicht, selbst wenn er die Wahrheit spricht!“ – altes Sprichwort.

 

Wer lügt kann kein Vertrauen zu anderen Menschen aufbauen und Beziehungen ohne Vertrauen sind zum Scheitern verurteilt. Das Schema von Ehrlichkeit zieht sich durch alle Arten von Beziehungen, egal ob beruflich, privat, in der Liebe und so weiter. Lügen schaffen Distanz und vergiften die Beziehung.

 

Wie geht man aber damit um, wenn die Wahrheit an sich jemanden tief verletzen würde. In solchen Situationen gilt am Anfang daher die Regel: „Reden ist Silber und Schweigen ist Gold!“ Hier muss man sich vorsichtig an die Wahrheit herantasten, denn im Regelfall muss sie ausgesprochen werden, auch wenn es im ersten Moment verletzend ist für das Gegenüber. Im Nachhinein betrachtet wird die Person meistens für die Ehrlichkeit dankbar sein und es mit wahrer Freundschaft belohnen. Ein ehrlicher Mensch wird von der Gemeinschaft auch oft in eine Führungsposition gesetzt, weil die Gruppe der Person vertrauen kann. Vertrauen bringt Sicherheit mit sich und ist ein Schlüsselelement in der Führung von Gruppen, Schülern oder Mitarbeitern.

 

Als Taekwondo Lehrer muss ich dem Schüler unmissverständlich klar machen, dass z.B. die aktuell ausgeführte Bewegung nicht richtig war und ihm gleichzeitig aufzeigen was er zu tun hat, damit es besser wird. Als Vorgesetzter muss ich dem Mitarbeiter klar machen, dass seine Arbeitsweise nicht oder nur bedingt zum Ziel führt und ihm entsprechende Wege zeigen. D.h. es genügt meist nicht nur „stimmt nicht“ zu sagen, sondern dem Mitarbeiter oder Schüler Lösungsansätze zu zeigen. Diese variieren, denn sowohl ein kleiner Tipp an den Mitarbeiter, damit er das Problem selbst zu lösen lernt, bis zu einer kompletten Hilfestellung von NULL auf 100 %, können hier eingesetzt werden.

 

Sollte uns eine Person etwas anvertraut haben, dann bewahren wir das Schweigen darüber, koste es was es wolle. Sei es, dass man vom Thema ablenkt oder auch bewusst äußert dazu ein Schweigeversprechen im Vertrauen gegeben zu haben.

 

Sicher kennst du auch den Ausspruch „Lügen haben kurze Beine.“ Abgesehen davon, dass das Unterbewusstsein so oder so die Unwahrheit bemerkt, kommt die Wahrheit früher oder später zum Vorschein. Wir senden permanent nonverbale Signale aus, welche die Lüge kommunizieren und andere Menschen nehmen diese Signale unbewusst wahr. So verlieren wir das Vertrauen unserer Mitmenschen und können keine langfristige Beziehung aufbauen.

Ehrlichkeit gewinnt immer

Meine älteste Tochter ist ein klassisches Beispiel. Immer wenn sie sich für ein Kleid oder eine Frisur nicht entscheiden kann, kommt sie zu mir, weil sie weiß ich beschönige nichts und werde ihr meine ehrliche Meinung unverblümt und klar sagen. Sie hat gelernt diese Ehrlichkeit wertzuschätzen und es schafft zwischen uns Sicherheit und Vertrauen. Hat sie aus ihrer Sicht zugenommen, dann fragt sie mich, weil sie weiß ich sage Ihr „Ja“ oder „Nein“ und dann ist das auch so. Ich sage ihr dann beim „Ja“ auch meist das den Grund warum ich denke, dass es so ist. Zuviel Süßes gegessen im Moment oder zu wenig bewegt die letzten Wochen, und so weiter. Ich mache das aber immer erst dann wenn ich von Ihr gefragt werde.

 

Hier ist auch wichtig zu wissen, wann drücke ich mich in welcher Situation wie hart und wie direkt aus. Das ist sowohl vom Menschen, als auch der Situation abhängig. Manche Situationen erfordern große Sensibilität und bei manchen Leuten muss man ultradirekt sein, dass ihnen die Worte überhaupt klar werden.

 

Ich habe Schüler, denen muss ich, unter vier Augen sagen, wie „mies, schlecht, unangemessen, ja sorry scheisse ihr Verhalten ist“ und erst dann sehen sie es ein. Dann gibt es Personen, die man erst in irgendeinem Bereich kurz loben muss, damit sie sich durch eine kleine ehrlich gemeinte Kritik nicht gleich das Leben nehmen oder dir für die nächsten 20 Jahre nicht mehr zuhören und das Gesagte auch gar nicht als Ehrlichkeit, die sie weiterbringt wahrnehmen, sondern als Angriff auf sie als Person.

 

Da die meisten Mitmenschen doch eher die sanftere Variante benötigen, ist hier das sogenannte Sandwich-Feedback eine tolle Methode, die man allgemein anwenden kann.

Die Sandwicht-Feedback Methode

Die Sandwich-Methode ist ein Feedback, das eine negative Rückmeldung in Lob verpackt. Das bedeutet, dass das Feedbackgespräch mit positiven Worten begonnen wird. Anschließend folgt die „negative“ (bzw. als negativ empfundene) Kritik. Abschließend werden wieder anerkennende Worte ausgesprochen.

 

Ein Beispiel.

 

Frage: Wie gefällt dir mein Kleid?

 

Antwort: Deine Frisur und deine Ohrringe schauen fantastisch aus, aber das Kleid passt nicht zu dem Anlass, daher finde ich, dass du das rote oder das blaue von gestern anziehen solltest. So wirst du bestimmt umwerfend aussehen!

 

Statt: Ich finde es hässlich, zieh dir was anderes an!

 

Ehrlichkeit ist ein dauerhafter Energiegeber. Unehrlichkeit bremst dich, weil du sie zumindest unterbewusst ein Leben lang mit dir herumschleppst.

 

Manchmal tut Ehrlichkeit auch weh, aber man kann Ehrlichkeit, sowie Kritik und Feedback auch durch gewisse Sprachmethoden dennoch wertschätzend rüberbringen.

Hier ein paar Tipps von mir zum Thema Feedback:

Mehrwert

Zu einem guten und effektiven Feedback gehören eben auch Lob und das Hervorheben von Dingen, die außerordentlich gut gelaufen sind, auch wenn dafür so mancher Feedback-Geber über seinen Schatten springen muss.

Timing

Feedback sollte wenn möglich unmittelbar nach Abschluss einer Sache erfolgen (z.B. einem Vortrag, Präsentation, Abschluss einer Arbeit etc.), denn oftmals kann es sich um kleine Feinheiten handeln, die sowohl Feedback-Gebern als auch Feedback-Nehmern nicht lange im Gedächtnis haften bleiben. Außerdem lassen sich so mögliche verbesserungswürdige Auffälligkeiten leichter einprägen.

 

Darüber hinaus ist die Aufmerksamkeit des Feedback-Nehmers noch viel höher und man ist sich noch vieler Dinge bewusster als Tage später.

Unmittelbar nach Abschluss einer Sache sind Feedback-Nehmer darüber hinaus

empfänglicher für konstruktive Kritik und generelle Rückmeldungen – eine Erkenntnis, die vor allem Lehrende (Trainer, Dozenten, Lehrer, Ausbilder etc.) im Hinterkopf behalten sollten.

Der Ton macht die Musik

Der optimale Weg ist, freundliche Kritik zu äußern und konkrete Hinweise, wie es beim nächsten Mal besser gemacht werden könnte, zu geben. Schließlich soll Feedback motivieren und nicht demotivieren.

Formulierungen – der schmale Grad

Feedback-Geber sollten sich bewusst sein, dass der Grad zwischen Feedback und einem persönlichen Angriff sehr schmal ist. Ausdrücke mit Absolutheitsanspruch („immer”, „nie“, „stets“ und „ständig“) gehören in kein Feedback-Gespräch. Besser sind Formulierungen aus der persönlichen Sicht der Dinge heraus, wie z.B.

  • Mir ist aufgefallen, dass…
  • Meiner Meinung nach…
  • Auf mich hat das gewirkt, als ob…

    Durch solche Gesprächstechniken und Weichmacher (“Softeners”) fällt es in der Regel auch leichter, gravierende Kritik auszusprechen und anzunehmen.

Hier noch weitere Beispiele dazu:

“Mein Vorschlag wäre, vielleicht zunächst einmal…”

“Du weißt sicherlich selber am besten, wie wichtig es ist…”

“Jemand hat einmal gesagt, dass es wichtig sei, …”

“Wenn du willst, kannst du ja einmal ausprobieren…“

Allgemeine Regeln für Feebacks

  • Beschreibend, im Gegensatz zu bewertend – STATT „Du hast“ … BESSER „mir ist aufgefallen.“
  • Klar und genau formuliert: Das Feedback soll nachvollziehbar sein.
  • Sachlich richtig. Die Beobachtung muss von anderen nachvollzogen werden kö „Das ist übrigens nicht nur mir so aufgefallen.“
  • Ohne moralische Verurteilung: Dadurch minderst du den Drang beim Gegenüber, sich zu verteidigen und das Feedback abzulehnen.
  • Konkret im Gegensatz zu allgemein:  Wenn du jemandem sagst, er sei unhöflich, kann er oder sie damit in Bezug auf Verhaltensänderung relativ wenig anfangen. Sag lieber, was er konkret gemacht hat und inwiefern du oder die Gruppe dadurch daran gehindert wurde, sich zu entfalten.
  • Zur rechten Zeit oder möglichst bald: Kein Gang durchs „Museum“. Feedback ist am wirksamsten, je kürzer die Zeitspanne ist zwischen dem betreffenden Verhalten und der Information über die Wirkung des Verhaltens. Berücksichtige jedoch auch andere Gegebenheiten, z.B. den Grad der momentanen Erregung oder Betroffenheit. In solchen Situationen wird die Bereitschaft, Feedback anzunehmen, gering sein.

Die 3 Schritte der Wahrnehmung: Beobachten – Interpretieren – Bewerten.

Wir Menschen machen 3 Dinge ständig und zwar Beobachten, Interpretieren und Bewerten.

 

Dieser Prozess läuft unbewusst ab und ermöglicht uns schnelles (dafür aber auch oft unbewusstes) Handeln.

 

In unserer Alltagskommunikation unterscheiden wir in der Regel nicht zwischen diesen 3 Wahrnehmungsschritten. Solange wir uns mit unserem Gegenüber gut verstehen ist das auch völlig unproblematisch. Schwierig wird es dann, wenn wir „heikle“ Gespräche führen oder anderen Menschen kritisches Feedback zu deren Handlungen oder Verhalten geben wollen.

 

Schnell sind wir bewertend, viel zu oft abwertend und vermitteln durch unsere Sprache folgende Botschaft: Ich weiß was richtig ist (und du nicht…), ich weiß was mit dir los ist (und dir fällt es nicht einmal auf…) und ich sage dir jetzt wie du dich verhalten sollst (weil ich mich auskenne und du nicht).

 

Wenig verwunderlich, wenn unsere Gesprächspartner, die solcherart Feedback erhalten sich zurückziehen, sich rechtfertigen, sich persönlich angegriffen fühlen und das Gespräch eskaliert. Wie kann es uns gelingen, Feedback derart zu geben, dass die Wahrscheinlichkeit auf Offenheit des Gesprächspartners steigt?

3 Übungen für besseres Feedback

Übung 1: BEOBACHTEN

Zwei einander gegenübersitzende Menschen erhalten nacheinander die Aufgabe, jeweils eine Minute lang NUR ihre Beobachtungen am anderen laut mitzuteilen. Wechsel nach einer Minute.

 

Richtig im Sinne der Übung wären somit Aussagen wie z.B.:

  • Ich sehe, du hast dein linkes Knie über das rechte geschlagen.
  • Du zwinkerst mit den Augen.
  • Jetzt setzt du dich mit dem Oberkörper auf.

NICHT:

  • Du schaust müde aus.
  • Du sitzt bequem da.

Übung 2: INTERPRETATION

Gleich wie Schritt 1, allerdings teilen die beiden Teilnehmer_innen einander zuerst ihre Beobachtung mit und hängen dann die eigene Interpretation an, z.B.:

  • Du hast dein linkes Knie über das rechte geschlagen und ich denke, das ist bequem für dich.
  • Du zwinkerst mit den Augen, ich denke du bist müde!

Übung 3: BEWERTUNG

Wie Schritt 1+2 und zusätzlich folgt die eigene Bewertung am Schluss. Bsp.:

  • Du hast dein linkes Knie über das rechte geschlagen. Ich denke das ist bequem für dich und ich finde es auch gut, dich so locker zu sehen!
  • Du zwinkerst mit den Augen, ich denke Du bist müde. Du warst heute sicherlich fleißig und wirst auch gut schlafen.

Bei der kurzen Zwischenreflexion sagen die Teilnemer_innen meistens Sätze wie: „Das ist ja gar nicht so leicht.“ Stimmt. Deshalb braucht es Übung. Ich fordere die Teilnehmer_innen auf, dieses kleine Spiel in Form eines inneren Dialogs zu allerhand Alltagsbeobachtungen zu machen, z.B. in der U-Bahn, beim Fernsehen, usw.

Alle bauen auf dem gleichen Element auf. Nämlich auf der Beschreibung beobachtbaren Verhaltens (Was kann ich sehen, hören, fühlen… = ICH – BOTSCHAFT) statt Bewertung und Urteilsbildung (Du bist… = DU – BOTSCHAFT).

 

Beispiel: „Danke, dass du dir Zeit nimmst für unser Gespräch. Bis dato konnten wir uns auch in schwierigen Situationen in unserem Team auf dich verlassen (=1). Beim letzten Auftrag hast du trotz mehrfacher Urgenz die Aufgabenstellung nicht rechtzeitig ausgeführt (=2). Darüber habe ich mich erst gewundert, später dann geärgert (=3).

Ich ersuche dich künftig früher Bescheid zu geben, wenn du den Eindruck hast, etwas nicht rechtzeitig zu schaffen oder wenn du Hilfe brauchst! (=4).”

Und hier wieder die Zusammenfassung für dich:

1) Wer einmal lügt dem glaubt man nicht, selbst wenn er die Wahrheit spricht!

2) Ein Schweigeversprechen wird niemals gebrochen.

3) Lügen haben kurze Beine.

4) Geschätzter Freund und großer Mentor funktioniert nur mit Ehrlichkeit.

5) Feedback möglichst gleich geben.

6) Situation – Lob – Kritik – Wunsch/Nutzen.

7) Der Ton macht die Musik

8) “Mein Vorschlag wäre, ….“ ,  “Jemand hat einmal gesagt, …” , “Wenn du willst, kannst du ja einmal ausprobieren…“

9) Feedbackregeln: Beschreibend / Klar und genau formuliert / Sachlich richtig / ohne moralische Verurteilung / Konkret / Zur rechten Zeit.

 

Viel Freude und Klarheit beim Ausüben deiner Ehrlichkeit!

 

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